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Vereinsleben

Außenansicht Turn- und Festhalle

Außenansicht der Turn- und Festhalle, die am 1. Mai 1979 eigeweiht wurde. Im JAhr 1992 erfolgt eine Erweiterung. Diese umfaßt die Vergrößerung des Geräteraumes, die Schaffung eines Bühnenraumes mit Szenenfläche und einem Abstellraum.

1978 wurde die Turn- und Festhalle in Unterweiler erbaut, mit einer Ausdehnung von 15 mal 27 Meter und einem vorgelagerten Vereinsheim von 100 Quadratmetern ein stattliches Gebäude. Zusammen mit dem 30. Vereinsjubiläum des Sportclubs Unterweiler konnte in der Zeit vom 28. April bis 1. Mai 1979 die Einweihung begangen werden.
Seither ist die Festhalle Heimat für viele Vereine und Mittelpunkt bei Feiern und Begegnungen im dörflichen Gemeindeleben.

Primiz von Pater Vitus Laib

Primiz von Pater Vitus Laib am 2. August 1964: Der Primiziant vor seinem Elternhaus mit Ehrenpforte.

In diesem Wappen wurden Symbole aus dem Wappen der Markgrafen von Burgau, die früher die Hochgerichtsbarkeit innehatten, und des Klosters Wiblin-gen vereint. Es wurde 1955 geschaffen und vom Regierungspräsidium Nordwürttemberg genehmigt.
Das erste öffentliche Telefon befand sich im Gasthaus zum »Hirsch«. Das erste Rundfunkgerät befand sich im Hause Augustin (Poststelle). Dort wurde im Jahr 1957 der erste Fernsehapparat aufgestellt und erregte Aufsehen.
Es war ein Fest besonderer Art, als sich am 6. Juni 1958 die sieben Geschwister Erath, Kinder des Bürstenmachers Erath aus Unterweiler, aus allen Himmelsrichtungen kommend, in ihrem Heimatort trafen. Alle zusammengenommen waren gute 524 Jahre alt!
Die erste Primiz in der Gemeinde Unterweiler nach dem zweiten Weltkrieg wurde 1964 mit einem großen Fest begangen. Pater Vitus Laib, der Primizi-ant, wurde schon am Vorabend in Wiblingen von 38 geschmückten Autos abgeholt und durch das Dorf gefahren. Die Häuser hatten Fahnen- und Girlanden-schmuck angelegt. Am Sonntag konnte die Kirche die Gläubigen kaum fassen. Pfarrer Zehringer aus Wiblingen zelebrierte zusammen mit dem Primizi-anten die hl. Messe. Am Nachmittag versammelten sich viele Gäste im Festzelt zur weltlichen Feier.
Am 12. August 1965 feierte Unterweilers älteste Bürgerin, Maria Falcher, ihren 90. Geburtstag.
Eher harte Arbeit als feiern, aber auf jeden Fall ein Erfolgserlebnis, bedeutete für 52 Unterweiler Bürger die Teilnahme an einem Rot-Kreuz-Kurs, der 1967 zum erstenmal im Ort durchgeführt wurde.
Am 20. August 1967 gab die Heimatgemeinde Unterweiler den beiden Ordensangehörigen Bruder Karl Hartlieb und Pater Vitus Laib OMI einen Empfang, und Bruder Hartlieb berichtete bei dieser Gelegenheit von seiner Wirkungsstätte in Brasilien.

Dazu waren vor allem Bauernsöhne oder Metzger, die früher auch Post besorgten (Metzgerpost) eingeteilt. Sie mußten jede gewöhnliche Wegstunde in einer halben Stunde im gestreckten Galopp reiten, um als erstes das Kgl. Oberamt zu verständigen. In allen Durchgangsorten hatten sie mittels Vorzeige-karte den Schultheißen zu verständigen, um notfalls von dort Hilfe sicherzustellen. Unterweiler war an einen Brandhilfeverband angeschlossen, dem Donau-stetten, Wiblingen und Unterkirchberg angehörten. Dorthin sprengte je ein Feuerreiter . . .

Dieser Verein wurde Anfang des Jahres 1951 im Gasthaus »Hirsch« gegründet. Sein Vorstand war seit der Gründung bis zum Jahr 1980 Hans Sommer. Ihm folgte Hans Stolz bis 18. Januar 1992, dann Hubert Renz.

Am 20. Februar 1929 fanden sich zur Gründungsversammlung mit Oberlehrer Schmidt, Vorstand des
Bezirksobstbauvereins, und Oberamtsbaumwart Hagmann achtzehn Gartenbesitzer ein. Sie wählten als Vorstand Karl Ströbele. Der Verein entwickelte zahlreiche Aktivitäten, führte jährliche Besichtigungen durch und vermittelte durch Fachvorträge ständig neue Erkenntnisse. Eine durchgeführte Baumzählung brachte folgendes Ergebnis: 542 große Bäume, 869 kleine Bäume sowie 59 neue Anlagen. Neben der richtigen Baumpflege wurden anfangs jährlich Winter- und Sommerspritzungen durchgeführt und dafür eine »Holderspritze« für 216.20 RM angeschafft. Bis zum Jahr 1943 war die Mitgliederzahl auf 33 gestiegen, dann hörte der Verein infolge der Kriegsereignisse auf. Am 22. Mai 1948 kam es zur Neugründung mit dem Vorsitzenden Antori Stolz. Nach guten Erfolgen bei Ausstellungen und Verbesserungen des Verkaufserlöses durchkreuzten Dürre- und Hitzeperioden, starke Fröste während der Blüte sowie heftige Hagel- und Gewitterschäden den erstrebten Erfolg. Von Jahr zu Jahr steigerten sich die Ansprüche an die Obstqualität, die Preise waren rückläufig und keiner hatte mehr Interesse an aufwendigen Investitionen. So kam es, daß bei der Hauptversammlung vom 17. März 1967 niemand mehr für den ersten Vorsitz gefunden wurde. Hierauf löste sich der Verein auf und die Handdruckspritze fand für 20.- DM einen Liebhaber.

Aktivität des SCU

Der Sportclub Unterweiler.

Der SC Unterweiler zählte bei seiner Gründung als Fußballverein 34 Mitglieder. Konrad Braunmüller wurde zum 1. Vorsitzenden gewählt. Im Gründungsjahr schloß sich mit der Abteilung Radsport - die bis heute traditionell am 1. Mai eine Radtour organisiert - die Laienspielgruppe dem jungen Verein an. Die Fußballer spielten zunächst auf einem Spielfeld
neben dem heutigen Baugebiet »Breite Ost« zwischen Brühlgraben und Feldweg zum Fischbachhof, bis am 6. April 1950 der Fußballplatz beim ehemaligen Wasserreservoir am Ortseingang Richtung Altheim in Betrieb genommen werden konnte.
Da in einem richtigen Sportverein auch die Pflege der Geselligkeit nicht zu kurz kommen darf und zur geselligen Runde auch ein Lied gehört, war es selbstverständlich, daß 1952 eine Sängerriege gegründet wurde, die bis 1958 Bestand hatte.
Am 10. Mai 1959 fanden die Fußballer dann am heutigen Sportgelände in der Greutstraße ihre endgültige Heimat.
Nachdem die Sportler sich etabliert hatten, wollten die Unterweiler Frauen nicht abseits stehen und gründeten 1969 die Abteilung Damengymnastik, die heute vom »Mutter-und-Kind-Turnen« bis zur »Gymnastik für über 45jährige« für alle Altersgruppen etwas zu bieten hat. Das Jahr 1974 brachte mit der offiziellen Eröffnung des in Eigenleistung errich-
teten Sportheims, der fertiggestellten Trainingsbeleuchtung am Fußballspielfeld, und dem in einem großen Festzelt gefeierten 25. Jubiläum einen ersten Höhepunkt in der noch jungen Vereinsgeschichte. In diesem Jahr zählt der SCU 230 Mitglieder.
Die am 1. Januar 1972 im Rahmen der Gemeindereform vollzogene Eingemeindung Unterweilers in die Stadt Ulm und die infolge der Ausweisung neuer Baugebiete stürmisch zunehmende Einwohnerzahl, erschlossen einerseits großzügige finanzielle Fördermaßnahmen durch die Stadt und schafften andererseits den Bedarf an einer Sporthalle sowie an weiteren Sportarten.
1976 wurde die Tennisabteilung gegründet, 1977 schlossen sich die Gründungen der Abteilung Tischtennis und Herrengymnastik an, 1978 kamen die Abteilungen Volleyball und Badminton dazu. Die offizielle Eröffnung der Turn-und Festhalle am 15. Januar 1979 sowie die Inbetriebnahme der Tennisanlage mit zwei Spielfeldern schafften den neugegrün-deten Abteilungen die Grundlage für ihre sportliche Entwicklung. Im Rahmen der Feierlichkeiten zum 30jährigen Bestehen konnte das 500. Mitglied im SCU begrüßt werden. 1980 rundeten die Einrichtung des Lauf-Treffs und des Sportabzeichenkurses sowie die Neugründung der Theatergruppe das Angebot ab. Mit der Feier des ersten Dorffestes auf dem neuen Dorfplatz wurde ein weiterer Höhepunkt im geselligen Bereich erreicht, der SCU verzeichnete sein 600. Mitglied.
1981 wurde der dritte Tennisplatz seiner Bestimmung übergeben. Die Entwicklung dieses Vereins vom kleinen zum mittleren Verein und die damit verbundene Zunahme an Arbeit im Verwaltungsbereich zwangen die Vereinsführung dazu, im Jahr 1984 eine Geschäftsstelle im Rathaus einzurichten. Hohes Ansehen auf überregionaler Ebene verschaffte sich der SCU in diesem Jahr durch die Ausrichtung des ersten Ulmer Triathlons. Bereits beim zweiten Triathlon setzte der SC Unterweiler beim Meldewesen und im Ergebnisdienst EDV ein.
Bei den 1987 für den Leichtathletikkreis Alb-Donau ausgerichteten Kreis-Waldlauf meisterschaf-ten hob der Vorsitzende des Leichtathletikkreises neben der guten Organisation vor allem die zügige Erstellung der Ergebnislisten durch die EDV des SC Unterweiler hervor. Die guten Erfahrungen mit der EDV im sportlichen Bereich führten 1988 zur Beschaffung eines Personal-Computers für die Geschäftsstelle.
Das 40jährige Bestehen mit akademischer Feier, bunten Abend im Festzelt und der Einweihung des zweiten Fußballspielfeldes mit Leichtathletik-Nebenanlage bildete den Höhepunkt in der bisherigen Vereinsgeschichte. 1991 wurde das Trainings-Fußballspielfeld verschoben, die Trainingsbeleuchtung neu installiert und der Bau des Hartplatzes begonnen. Er wird im Laufe dieses Jahres 1992 fertiggestellt werden.
Der SC Unterweiler zählt heute über 750 Mitglieder, die in 8 Abteilungen ihren Interessen nachgehen können. Mit seinen sportlichen und geselligen Veranstaltungen steht er immer wieder im gesellschaftlichen Mittelpunkt Unterweilers und erfüllt damit eine wichtige soziale Funktion. Mit seiner seitherigen Entwicklung hat dieser Verein bewiesen, daß er
die Zeichen der Zeit erkannt und die Belange des Vereins den jeweiligen Erfordernissen angepaßt hat.
Wie alle Sportvereine, lebt auch der SC Unterweiler vom ehrenamtlichen Engagement. Mit Eugen Engelhardt, Thomas Renz und Josef Stolz wurden drei Mitglieder des Vereins für ihren überdurchschnittlichen und vorbildlichen Einsatz für die Interessen des Vereins mit der silbernen Ehrennadel des Landes Baden-Württemberg ausgezeichnet.

Handspritze: Anton Embacher.
Feuerhaken: Sebastian Falchner, Georg Haug,
Anton Falchner, Franz Enzensberger.
Feuerleitern: Mathias Reyschle, Xaver Stolz,
Johannes Dorn, Joseph Schadel, Benedikt Schlecker.
Zum Ausräumen von Hausrat: Joseph Segmehl, Joseph Embacher, Johannes Müller, Gottfried Seg-mehl, Anton Embacher jun., Xaver Haide, Erhard Bündich, Georg Jehle.
Zur Rettung der Mobilien: Georg Embacher, Georg Huber, Johannes Embacher.
Für die Bewachung des geretteten Hausrats sorgte der Obmann des Bürgerausschusses.
Feuerwehruniformen im heutigen Sinne waren bis 1882 in den Dörfern kaum üblich. Die Unterscheidung der Rottenführer war durch Abzeichen an der Jacke und an der Farbe der Helmbüsche zu erkennen. Der Kommandant der militärisch formierten Wehr trug den weißen Roßhaarbusch, Steigergurte, Stei-gerseil, Beil samt Beiltasche, Steigerlaterne und eine zweitönige Hupe an der Schnur umgehängt. Der erste Zug mit Steigern, Rettern und Schlauchlegern war durch den schwarzen Roßhaarbusch seines Zugführers hervorgehoben. Der große Reformer der Feuerwehren, Conrad Dietrich Magirus in Ulm, fiel als oberster Kommandant dem Mohrenapotheker Carl Reichard in Ulm auf, der 1853 in sein Tagebuch einträgt . . . »Die Feuerwehr macht viel von sich reden. Herr Magirus muß sich sehr gefallen in seinem rothen Federbusch.«
Die Weiterentwicklung des Feuerlöschwesens brachte für Unterweiler manche Verbesserungen. Nach dem zweiten Weltkrieg besaß die damals 31 Mann starke Wehr eine Motorspritze, Hydrantenwa-gen, Schiebeleiter, 300 Meter Schlauchmaterial und ein Spritzenhaus im sogenannten Hinterweiler. 1966 erhielt sie eine neue Motorspritze, nachdem die alte ausgedient hatte.

Einsatz der Feuerwehr

Der Löschzug Unterweiler im Einsatz beim Kreisfeuerwehrtag 1988 in Munderkingen.

Es gibt wohl kaum eine Institution im Dorf, die so vielfältige Aufgaben zu erfüllen hat: Sie rückt zum Einsatz aus bei Bränden und Verkehrsunfällen, um dort unter Einsatz des eigenen Lebens Menschen zu retten oder große Umweltschäden einzudämmen. Sie stemmt sich gegen die Fluten der Hochwasser und pumpt Keller aus, nachdem Hab und Gut, wo es möglich war, in Sicherheit gebracht wurde. Hier ist Ehrlichkeit gefordert, was schon in den frühen Feuerordnungen zum Ausdruck kommt. Das gilt auch für die Betroffenen. Als in einem oberschwäbischen Dorf die Haslach über die Ufer trat und Stube samt Küche überflutete, schwemmten die wilden Wogen den Inhalt einer Räucherkammer daher. Daraufhin rief die Mutter ihrer Tochter zu, die gerade Bettzeug ins Trockene brachte: »Dia Wü(r)scht g'heret fei' it eis, laß d' Händ drvo!« (Die Würste gehören nicht uns, laß die Hände davon). Bei Fest und Feier sorgen Feuerwehrleute für Ordnung und Ansehen des Orts. Sie sind heute dabei so schmuck angezogen, daß bei Söhnen oder Enkeln der Wunsch geweckt wird, in die Jugend-Feuerwehr einzutreten. Gedruckte Ehrungen für langjährige Dienste erhalten gerahmt einen Ehrenplatz in den Wohnungen, denn es gilt die alte Losung »Gott zur Ehr, dem Nächsten zur Wehr«.
Es ist Ehrensache des Einsatzleiters, daß er seine Leute so geschult hat, daß er sie möglichst unversehrt nach gefahrvoller Arbeit wieder nach Hause entläßt.
Die Feuerordnungen haben eine Tradition, die bis zum Brand von Rom im Jahr 7 n. Chr. zurückreicht. Die Menschen früherer Jahrhunderte waren wegen der geringen Mittel zur Bekämpfung eines Brandes stärker ausgesetzt als wir heute. Ein Brand bedrohte die Hausbewohner härter in ihrer Existenz, da es keine Brandversicherungen gab. Da Unterweiler zu Anfang des 19. Jahrhunderts zum Königreich Württemberg gehörte, galt die »Feuer-Polizey-Verord-nung« vom Jahr 1808, welcher eine ergänzte vom 12. Juni 1830 folgte. Dadurch erhalten wir Aufschluß über das Rettungswesen, das damals einzig Angelegenheit der Gemeinde war. Auf die Anzeige, daß im Ort Feuer ausbrach, hatte sich der erste Ortsvorsteher an den Brandplatz zu begeben und sogleich die benötigten Bau-Handwerker herbeizurufen. Er ließ das Sturmzeichen zur Verständigung der Einwohner geben durch das Anschlagen der großen Kirchenglocke, dem das Zusammenläuten aller Glocken folgte. Stellvertreter war das älteste Gemeinderatsmitglied. Ein jeder Pferdebesitzer hatte sich beim ersten Sturmzeichen beim Haus des Schultheißen einzufinden, je nach vorheriger Einteilung entweder als Vorspann für Feuerwagen, Wasserfässer oder als Feuerreiter. Was heute durch Blaulicht und Heulton erreicht wird, nämlich die schnellste Einsatzbereitschaft am Gefahrenpunkt, das geschah zur Zeit der Gültigkeit der zitierten Feuerordnung auf dem Wege von Belohnung und Bestrafung. Der erste eintreffende Feuerreiter erhielt zwei Gulden, der zweite einen Gulden, der dritte 30 Kreuzer. Dasselbe galt für die Pferdehalter, die zum Vorspann bestimmt waren. Doch wer sich von Letzteren weigerte, wurde mit Strafe belegt.

Die »Freiwillige Feuerwehr Unterweiler« blieb als besonderer Löschzug der Freiwilligen Feuerwehr Ulm erhalten. Damals stand schon der Bau eines neuen Feuerwehrgerätehauses zur Debatte, doch dieses Projekt konnte erst 1980 begonnen werden. Das bisherige, um die Jahrhundertwende erbaute alte Spritzenhaus beherbergte damals auch den Leichenwagen und daneben befand sich der Ortsarrest. Diese Dreifachnutzung fand ihr Ende mit dem Neubau an der Greutstraße, der außer der Fahrzeughalle und dem Geräteraum auch ein Schulungszimmer für die neu gegründete Jugendfeuerwehr enthält. Am 27. September 1981 wurde dieses Haus mit einem Dorffest seiner Bestimmung übergeben. Die Männer des Löschzugs machten ihrem neuen Haus alle Ehre, als sie beim Kreisfeuerwehrtag im Juni 1983 das Leistungsabzeichen in Silber, und im Oktober 1985 auch in Gold errangen. Die zuletzt herangebildete Jugendfeuerwehr hat am 15. Oktober 1988 in Reutlingen das Leistungsabzeichen in Gold erworben und ist heute voll in die aktive Wehr integriert.

ermutlich vor dem ersten Weltkrieg wurde bei Geigers die erste Milchsammelstelle eingerichtet, dort die Milch entrahmt und Butter daraus gerührt. Nach Geigers folgte der Käser Dürr, dann Anton Augustin. Zweimal am Tag kamen die Frauen und Mädchen von den Höfen und fuhren die Milch mit Schubkarren oder Wieselwagen dorthin. »Dua au d'Milch futt«, das bedeutete zugleich die Aussicht auf neueste Informationen und Klatsch aus dem Dorf und Umgebung. Rund um die Milchsammelstelle fanden sich allabendlich gerne die jungen Burschen und Mädchen ein. Käser Dürr hat nebenher noch privat gekäst, doch nur Backsteinkäse. Unreif, hart und »grün« kam er in zentrale Lager in Ulm zur Reifung und gelangte danach in den Handel. Käswas-ser und Buttermilch verfütterte Dürr an seine Schweine und gelangte nebenher durch die Mast zu einem Nebenverdienst. Mit zunehmender Umstellung der Höfe auf Milchwirtschaft mußte ein Weg gefunden werden, um die anfallende Milch möglichst günstig zu verkaufen. So kam es zur Gründung der Milchverwertungsgenossenschaft Unterweiler m.b.H. am 9. Mai 1936 im Saal des Gasthofs »Adler« mit Lorenz Magg als erstem und Anton Stolz als zweitem Vorstand. Sie bestand bis 12. Februar 1944. Dann kam das Kriegsende mit seinen Unsicherheiten und Turbulenzen. Doch schon am 17. Februar 1945 nahm die Genossenschaft ihre Arbeit wieder auf und bestand bis 7. November 1950. Durch die großräumig angelegte Agrarpolitik mußten als erstes die kleinen Dorfkäsereien aufgegeben werden. Damit ging ein wesentliches Element der Kommunikation verloren, denn auch die allmonatliche Ausbezahlung des Milchgeldes versammelte die Bauern in den Wirtshäusern. Diese Milchsammelstelle befand sich am Ende zusammen mit der Gefriergemeinschaft in einem Gebäude.

Die Anfänge gehen auf das Jahr 1951 zurück, als durch die Kartoffelkäferplage in den Nachkriegsjahren der Ruf nach einer Feldspritze immer lauter wurde. Der damalige Ortsobmann Konrad Embacher beschaffte über das Landwirtschaftsamt leihweise eine solche Spritze, die nach Gebrauch zurückgegeben werden mußte. Es handelte sich um eine luftbereifte Spritze mit einem 250-Liter-Faß, das mit Eimern eingefüllt werden mußte und eine Arbeitsbreite von 5 m hatte. Das Gerät mußte von einem Pferd gezogen werden, um das hochgiftige Mittel gegen Kartoffelkäfer, »Kalkarsen«, einzusetzen. Die zweite Spritze war ebenfalls pferdegezogen, doch eisenbereift, klobig reparaturanfällig und ohne Fahrersitz. Jahrelang mußte man sich damit herumplagen nach dem Motto »in der Not frißt der Teufel Fliegen«. Inzwischen kamen immer mehr neue Unkrautbekämpfungsmittel auf, und die alte Spritze gab ihren Geist auf. Die Überlegung zur Anschaffung einer mit einem Schlepper betriebenen Spritze führte dann im März 1962/63 zur Gründung der Spritzgemeinschaft, der alle Landwirte sowie einige Mitglieder des früheren Obstbauvereins beitraten. Landwirt Andreas Laib stellte seinen Fendt-Gerätsträger mit 12 PS zur Verfügung, und dazu wurde eine Platz-Aufbauspritze um 3500,- DM gekauft. Im Ackerbau dehnte sich der Pflanzenschutz immer weiter aus
und umfaßt heute alle Kulturarten von der Saat bis zur Ernte. Derzeit sind innerhalb der Gemeinschaft vier Geräte, davon zwei im Privatbesitz, im Einsatz.

Die Gerichtsordnungen des 18. Jahrhunderts enthalten deutliche Bestimmungen über den Brandschutz: Verbot Flachs im Ofen, zu dörren; mit offenem Licht in Scheune gehen; u. a. Jeder Besitzer eines Gebäudes mit Stroh-, Schindel- oder Lander-dach hatte einige Löschbesen und eine über den Dachtrauf reichende Anstell-Leiter vorrätig zu halten und an einem leicht zugänglichen Ort aufzubewahren. Mancher erinnert sich noch an Leitern, die unter den Dachtraufen der Bauernhäuser angebracht waren. Immerhin zeigt das Jahr der 1888 herausgegebenen Feuerordnung, daß damals noch nicht alle Dächer mit Ziegeln gedeckt waren. Die Oberamtsbe-schreibung von 1856 erwähnt »einzelne Bauernwohnungen, die noch mit Stroh bedeckt sind. «
Schließlich waren die Frauen des Orts verpflichtet, im Winter stets genügend heißes Wasser für die Feuerlösch-Spritzen bei Frost und Gefahr des Einfrie-rens bereitzuhalten. In den übrigen Jahreszeiten waren abends sämtliche Gefäße, die tagsüber als , Wasservorrat dienten, aufzufüllen. Alle Besitzer von Wasserfässern oder Truhen, die hauptsächlich für das Ausbringen der Jauche bestimmt waren, mußten diese mit Wasser gefüllt, im Brandfall anfahren. Mist war gut zur Dachbeschichtung für Häuser, die dem Brandherd benachbart waren, und mit Mist wurden Kellerfenster abgedichtet zur Abwendung von Wasserschäden.

Mit dem Bau der neuen Milchsammelstelle im Jahr 1957 reifte in der Landwirtschaft der Gedanke, in das Gebäude eine zweite Nutzung in Form einer Gemeinschafts-Gefrieranlage einzubringen. Bei einer Umfrage, die von Hans Sommer mit der WLZ Laup-heim durchgeführt wurde, haben 32 Haushalte ihr Interesse gezeigt. Nach Besichtigungsfahrten nach Achstetten und Baltringen entschied man sich für eine Truhenanlage, weil dort weniger Kälteverluste auftreten und weniger Strom verbraucht wird. Beim Bau der Milchsammelstelle wurde also im Keller ein Raum 3,50 x 9 m eingeplant, in dem 28 Truhen Platz fanden. Preis pro Truhe 750.- DM. Zur Finanzierung der Baumaßnahme wurde ein verlorener Zuschuß von 500.- DM erhoben und auf diese Weise Eigentumsrecht sichergestellt. Jm Mai 1958 war Baubeginn. Im September erfolgte die Vergabe der Truhen durch Losentscheid, weil den 28 Truhen 32 Interessenten gegenüberstanden. Um auch diejenigen zu berücksichtigen, die das falsche Los gezogen hatten, mußten vier Truhen unterteilt werden. Sie kamen kleineren Haushalten zugute.
Durch Vertrag vom 18. Mai 1965 zwischen
Gefriergemeinschaft und der Milchverwertungsge-
nossenschaft wurde der ersteren das unentgeltliche
Benutzungsrecht des Raumes sichergestellt. Die
Gefriergemeinschaft als eingetragener Verein wählte ein sechsköpfiges Gremium, bestehend aus drei Vorstandsmitgliedern und drei Aufsichtsräten, die auf sechs Jahre gewählt wurden. Außer einem jährlich festgesetzten Betrag werden keine Beiträge erhoben, und dieser wird so angesetzt, daß für Reparaturen etwas übrig bleibt und die laufenden Kosten wie tromgeld, Versicherungen, Entfrostung und Reinigung abgedeckt sind. Alle zwei Jahre wird die Anlage entfrostet, gewartet und technisch überprüft. Die Anlage ist heute noch voll belegt bei einer Temperatur von minus 18°. Die Mitglieder sind nach 32 Betriebsjahren zufrieden.

Ausfahrten des Radfahrvereins

Der Radfarhrverein ,,Donau" bei Ausfahrten vom Jahr 1911.

Der erste Verein in Unterweiler war wohl der auf Anregung des Gutsaufsehers Karl Siller am 1. Juni 1911 gegründete Radfahrer-Verein »Donau«, Mitglied des deutschen Rad- und Motorfahrerverbandes »Concordia« Gau 11 Bezirk 74. Im Gründungsjahr zählte der Verein 25 Mitglieder, die sich rege an Wanderfahrten, Bezirkstreffen und sonstigen Veranstaltungen beteiligten und schöne Preise errangen. Nach dem zweiten Weltkrieg ging das Interesse am Radfahren zurück. Der Radfahrer-Verein schloß sich dem am 1. August 1949 gegründeten Sportclub Unterweiler als Radsportabteilung an.

Internationale Winterwanderung

Internationale Winterwanderung am 11./12. Januar 1992.

Zum Leben in der Gemeinde gehören nicht nur die herausragenden Ereignisse, welche Veränderungen hervorrufen, sondern neben dem Alltag mit seinen Vielfältigkeiten auch Begebenheiten, an die man sich später gerne zurückerinnert.

Auf das erste Sturmzeichen hatte ein jeder Bürger des Ortes, Gesellen, Knechte und Mägde mit gefüllten Wassereimern auf dem Brandplatz zu erscheinen und sich den Befehlen zu stellen. Die Urform des Feuerlöschwesens war die Eimerkette. Um eine solche zu gewährleisten, mußte der Neuverheiratete einen Löscheimer, welcher je nach Brauch aus Leder, Holz oder grober dichter Leinwand bestand, nachweisen. Darüber hinaus gehörte zur Ausstattung der Wehr auch eine bestimmte Anzahl von solchen Eimern, um die Eimerkette von der Entnahmestelle bis zum Brandplatz zu sichern. Ein solcher Eimer hatte ein Fassungsvermögen zwischen 8-14 Litern, denn in die Eimerketten waren auch Frauen und Kinder eingereiht, und der Wehrmann auf der obersten Leitersprosse, wo die Funken sprühten, wäre nicht imstande gewesen, schwerere wassergefüllte Eimer ins Feuer zu gießen. Dies war die Situation, bevor es Feuerspritzen gab. Nach dem Gemeinderatsprotokoll aus dem Jahr 1845 gab es in Unterweiler vier laufende Brunnen, welche der Länge nach durch den Ort liefen, sowie zwei laufende Brunnen im »Hinteren Weiler«, die im Privateigentum waren.

Hier wird nun ein Brand ausführlicher beschrieben, weil er die geschichtlichen Zusammenhänge ergänzt und zeigt, was aus einem herrschaftlichen Sommersitz nach vielen Besitzerwechseln schließlich geworden ist.
»Am 6. Dezember 1925 morgens 6.30 Uhr brannte hier das an der Hauptstraße gelegene ehemalige Herold'sche Schlößchen bis auf den Grund nieder. Dasselbe war zur Hälfte bewohnt von dem kinderlosen Ehepaar Burkhard und Anna Magg. Das Dach und die andere Hälfte gehörte Josef Falchner. Bei B. Magg konnte fast alles gerettet werden, dagegen soll bei Falchner sämtliche gedroschene Frucht und ziemlich Geräte verbrannt sein. Schaden erlitt ferner der ledige Sattler Gottfried Nothelfer, derselbe hatte im 2. Stock eine Sattlerwerkstätte mit elektrischen Betrieben eingerichtet. Sämtliche Maschinen, alle neu, sowie viel Leder und sonstiges Material wurden vom Feuer vernichtet. Man vermutet Kurzschluß bei G. Nothelfer« Hieraus ist zu entnehmen, daß zum Heroldschen (ehemaligen Lupinschen Schlößchen) eine Landwirtschaft gehörte.
Am 28. Juni 1931 wurde das Wohn- und Ökonomiegebäude Braunmüller-Kienzler und Zick ein Raub der Flammen. Am 26. Juli 1953 schlug ein Blitz in die Scheune von Joh. Haide und setzte das Anwesen in Brand. Am 5. Mai 1962 kam es in einer Mansardenwohnung durch einen defekten Propangasherd zur Explosion. Die Feuerwehr mußte eine einsturzgefährdete Giebelwand abstützen.
Am Buß- und Bettag 1963 entstand ein Großfeuer in der Hobelhalle des Sägewerks Embacher mit einem Sachschaden von rund 150 000 DM, wobei die Wehren aus Unterkirchberg, Wiblingen und Ulm eingesetzt waren.

Protest-Plakat

Der Boden wäre dicht, doch befindet er sich im unmittelbaren Naherholungsgebiet des Donaustetter Waldes.

Viel Aufregung gab es, als 1976 der Plan einer Straßenbaufirma bekannt wurde, in der ehemaligen Kiesgrube, 500 Meter westlich von Unterweiler, eine Bitumen-Mischanlage zu bauen. Dieses Projekt würde die Anwohner durch Gestank und Lärm belästigen, war die allgemeine Ansicht. Es würde keinesfalls zu dem Vorhaben passen, am Landeswettbewerb »Unser Dorf sollschöner werden« teilzunehmen. Aufgrund der vielen Einsprüche wurde diese Anlage nicht erstellt und statt dessen die Kiesgrube einige Jahre später teilweise wieder aufgefüllt und in Nutzland umgewandelt.
Blumenschmuck-Wettbewerb, Radtour, große Winterwanderung mit internationaler Beteiligung und bis zu dreitausend Teilnehmern, Gastfreundschaft für ausländische Teilnehmer an internationalen
Stadtfesten, gemeindliche Einrichtungen vom Kindergarten bis zum Altentreff, wobei die Gasthäuser einbezogen werden, künden von der Lebendigkeit des Lebens. Bürgerinitiativen zur Rettung des
Naherholungsgebiet im Donaustetter Wald und gegen den Plan einer Mülldeponie in Unterweiler, dies sindAktivitäten unserer Zeit, wie sie heute überall in Stadt und Land zu finden sind. Sie sprechen die Bereitschaft der Bürger an, an der Gestaltung ihrer näheren Umwelt als dem heimatlichen Lebensraum einsatzfreudig mitzuarbeiten.
Unterweiler verfügt über eine intakte Sakralland-schaft mit Feldkreuzen und Kapellen am Ortsrand, wobei die Besitzer für deren Unterhaltung, Umstellung oder Neu-Erstellung sorgen. Es sind dies:
Feldkreuz von Joh. Sommer
Feldkreuz von Anton Stolz
Feldkreuz von Josef Sommer
Kögels Kapelle
Kapelle von Hubert Kopf
Kapelle von Josef Renz, sowie die
Franziskuskapelle.

Im Jahr 1953 begann man in Unterweiler damit, die erkrankten Kühe von den gesunden abzusondern. Die neugeborenen Kälber fanden Platz im Roßstall. Im Sommer kamen sie auf eine Weide, die von den angesteckten Kühen abgesondert lag. Auf diese einfache Weise der Quarantäne wuchs ein Stamm von gesunden Kühen heran und dies bedeutete einen großen Fortschritt für die Milchwirtschaft. Für den Tbc-freien Viehbestand gab es eine Plakette, die sehr begehrt war und außen am Stallgebäude angebracht wurde.